Perspektiven
Trotz aller bislang erfolgten Bemühungen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Situation von Menschen mit Behinderungen, ist ein gravierender Wandel der Gesellschaft, zu diesem Thema, noch nicht in Sichtweite. Nicht nur in anderen Erdteilen sondern, in Deutschland und ganz Europa, werden Menschen mit verschiedensten Behinderungen tagtäglich ausgegrenzt, diskriminiert, abgewertet und/oder ignoriert. Trotz gesetzlicher Vorgaben, Konventionen, Aufklärung, Inklusion und Gleichstellungsgesetzen, ist es noch immer primär die Gesellschaft selber, welche die Menschen behindert.
Die Anforderungen ausreichende Perspektiven für Menschen mit Behinderung zu schaffen sind ein wichtiges Thema unserer Zeit. Durch steigende Lebenserwartung wird, zum Beispiel, die Zahl älterer Menschen mit Behinderung größer und bedarf eine Anpassung der Pflegeleistungen in diesem Bereich. Auch die Inklusion von Kindern mit einer Behinderung steht noch ganz am Anfang und wird erst in den nächsten Generationen Erfolge mit sich bringen.
Die Gesellschaft, und damit jeder einzelne Mensch, ist tagtäglich gefordert sich mit dem Thema Behinderung und dem Umgang damit, auseinanderzusetzen. Noch immer finden sich mehr Barrieren in den Köpfen der Menschen als in der vorhandenen Infrastruktur.
Schon Artikel 1 im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland besagt, dass die Würde eines jeden einzelnen Menschen unantastbar ist, und könnte damit eine erste, selbstverständliche Vorgabe zum Umgang mit anderen Menschen mit oder ohne Behinderung sein, denn:
„Jede Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt.”
Menschen mit Behinderung sind Teil der Gesellschaft und ihnen ist weder durch Mitleid noch durch Ignoranz geholfen. Respekt, Toleranz und Begegnungen auf Augenhöhe sind wichtige Bestandteile eines selbstverständlichen Umgangs zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen. Der wichtige Abbau von Vorurteilen ist dazu ebenso hilfreich wie die Integrationsbemühungen, die vielerorts erste Erfolge zeigen.