Inklusionshäuser

Posted on June 3, 2016 in Inklusion by

Seit einigen Jahren eröffnet von Zeit zu Zeit ein neues und interessantes Wohnprojekt. Sogenannte Mehrgenerationenprojekte machten den Anfang an den unterschiedlichsten Standorten in ganz Deutschland. Sinn darin ist natürlich, dass Menschen die nicht zwangsläufig verwandt sind, einander helfen. Es geht aber nicht nur um bloße Hilfestellungen. Es geht um das Große ganze der Sache. Menschen sollen so lange wie möglich zu Hause bleiben können, egal ob sie durch hohes Alter oder Behinderungen Defizite im Alltag erleben. Durch die Gesellschaft im Haus bleiben sie Teil des Lebens und erfahren bis zuletzt Unterstützung und vielleicht sogar echte Freundschaft. Inklusionshäuser haben die gleichen positiven Effekte, wobei das Alter hier oft sehr bunt gemischt ist. Sehr junge Menschen leben zusammen mit älteren und ggf. auch sehr alten Menschen. Einige Menschen sind vielleicht körperlich behindert, chronisch erkrankt, topfit oder psychisch eingeschränkt und belastet. In der Regel kann hier wirklich jeder von 18 bis 118 leben und sich wohl fühlen. Was früher eine Wunschvorstellung von Gerontologen und Pädagogen war, ist heute Wirklichkeit!

Konzepte der neuen Art

Die Inklusionshäuser erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit. Erste Prototypen haben sich bereits auf menschlicher Ebene ausgezahlt und bewährt. Lediglich die Heimaufsicht schaut gerne zweimal vorbei, weil sie um Betrug bangt. Der ein oder andere Leiter hat bereits Bedenken geäußert, ob diese Gemeinschaften nicht etwa verschleierte Einrichtungen sind. Diese sind nämlich mit hohen Auflagen belegt, welche die Heimaufsicht zu prüfen hat. Selbstverständlich ist dies nicht der Fall und die Menschen mieten jeweils ihre Räumlichkeiten im Gemeinschaftsobjekt selbst an. Die Inklusionshäuser beherbergen oft sehr eingeschränkte Menschen und bekommen daher oft Besuch von externen Dienstleistern aus Pädagogik, Pflege und Medizin. In manchen Fällen legen sogar alle zusammen und unterhalten Küchen- und Reinigungspersonal. Das kommt ganz auf die Situation an und ob ein Träger für die gute Sache im Spiel ist. Verschiedene Verbände wie die Caritas, Lebenshilfe und Co engagieren sich bereits erfolgreich in unterschiedlichen Bundesländern zu diesen Wohnprojekten der besonderen Art.

Mehr Inklusion geht kaum

Tolle Projekte werden bundesweit unternommen. Viele sind durch bekannte soziale Verbände entstanden. Andere aber auch durch privates Engagement betroffener selbst. Oftmals schließen sich Eltern von Kindern mit einer Behinderung zusammen, um neue Wege zu gehen. Sogesehen im schönen Nordfriesland. Einige interessante Wohnprojekte starteten an der Nordsee, wobei die Initiatoren nicht unterschiedlicher sein könnten. Jedenfalls sind diese Wohngemeinschaften bereits über einige Jahre beständig, wobei die angemessene Betreuung der teils stark pflegebedürftigen Mieter von außen sichergestellt wird. Pilotprojekte wie diese sorgten bei denen die es miterleben durften für tolle Momente. Hier hilft tatsächlich die in ihrer Intelligenz verminderte 20-Jährige der 80-Jährigen Dame beim Toilettengang. Nicht weil sie nicht Hilfe holen könnte, sondern weil es ihr am Herzen liegt der Mitbewohnerin selbst zu helfen. So geht Inklusion heute!