Aktuelle Studie zum Leben von Menschen mit Behinderung im Corona-Lockdown

Posted on August 21, 2020 in Leben mit Corona by

Von heute auf morgen stand die Welt Kopf, die Schulen und Einrichtungen für Kinder mit Behinderung waren geschlossen und die Eltern mussten zum Teil trotzdem weiterarbeiten, je nachdem in welcher Branche sie tätig waren. Es war eine Katastrophe, den Alltag zu bewerkstelligen und gleichzeitig eine Betreuung für das Kind zu finden. So eine Situation zehrt an den Nerven. Überall ging es nur noch um Corona, die Läden schlossen, viele standen vor dem Existenzminimum und beantragten Hartz 4, gerade Inhaber kleinerer Geschäfte und Restaurants. Leider ging alles so schnell, dass man oft die Welt nicht mehr verstand.

Die Welt stand Kopf während des Lockdowns

Menschen mit Behinderungen wurden wenig beachtet, denn jeder hatte mit sich zu tun und gab der Krise eine eigene Bedeutung. Wichtige Behörden, die eventuell um Hilfe gebeten werden konnten, waren von heute auf morgen dicht und nur noch über Onlineanfragen erreichbar. Sowas ist eine Katastrophe.

Viele Menschen standen ohne Hilfe da und konnten sich an niemandem wenden. Wenn dann auch noch das Einkommen ausblieb, war das Chaos vorprogrammiert.

Experten und Betroffene beratschlagten sich, wie es denn nun weitergehen sollte, wenn solch eine Krise erneut auftreten würde. Denn dann sollten einige Dinge anders gemacht werden. Es wurde eine Umfrage gestartet, wie sich die Menschen fühlten, die Angehörigen von Menschen mit Behinderung und die Menschen selbst, die Handicaps haben und im Regen stehen gelassen wurden.

Die Ansprüche der Umfrage

Auf diese Weise sollte man besser auf einen erneuten Lockdown vorbereitet sein. Bei der Lebenshilfe in Tirschenreuth und auch in anderen Gebieten Deutschlands versuchten die Pfleger der Einrichtungen den Kontakt zu ihren Patienten weiterlaufen zu lassen. Doch das ging größtenteils nur online und mit viel Abstand. Dazu zählten auch Kinder, die früh gefördert werden müssen, weil sie Verzögerungen in ihrer Entwicklung zeigen. Monatelanger Stillstand der Lernmaßnahmen kann diese Kinder sehr stark zurückwerfen, was nicht Sinn und Zweck einer solchen Maßnahme ist.

Auch die Förderschulen blieben für mehr als 3 Monate geschlossen. Natürlich ist man jetzt froh, dass der Unterricht weitergehen kann. Kinder mit einer Lernschwäche brauchen einen regelmäßigen Tagesablauf und Rhythmus, den man einhält, damit sie sich zurechtfinden. Wenn dann einfach mal über Monate hinweg die Bildungseinrichtungen geschlossen werden und die Kinder zu Hause sitzen, ist das gefährdend für ihren Lernfortschritt. Natürlich gilt das auch bei normalen Kindern, die in die Schule gehen, doch diese können auch zu Hause, online lernen, was viele Schulen angeboten haben. Kinder mit Behinderung tun sich jedoch mit neuen Techniken und Methoden sehr schwer und sind darauf angewiesen, dass sie ihren normalen Alltag beibehalten.

Selbst für Menschen ohne Behinderung war Corona eine starke Belastung

Hierzulande gab es viele Dinge, die geändert wurden. Die Maskenpflicht in allen öffentlichen Einrichtungen war nur eine der zahlreichen Erneuerungen, mit denen sich Menschen mit Behinderung schwer taten. Auch das ständige Waschen- und Desinfizieren der Hände ist eine Pflicht, der man vor allem bei Kindern nachgehen muss.

Die Infektionsrate stieg vor allem bei kranken Menschen, die an Asthma und anderen Immunkrankheiten leiden. Noch dazu kam, die ständige Angst, die sich auf Seele und Geist ausbreitete. Auf einmal war man nicht mehr sicher in der Öffentlichkeit. Man konnte kein Sozialleben mehr führen, keine Freunde besuchen oder in Restaurants und Eiscafés gehen. Viele invalide Menschen saßen nun zu Hause und vereinsamten. Genau, wie alte Menschen, die man in Altenheimen nicht mehr besuchen durfte wegen der Ansteckungsgefahr.

Es war für alle ein sehr schwieriges Jahr und man hofft nun, dass im Winter oder nach der Sommerreisesaison die Zahlen der Coronakranken nicht wieder steigen und ein erneuter Lockdown bevorsteht. Denn für viele Menschen, die allein Leben und eine Behinderung haben, ist dies eine erneute Isolation aus der Gesellschaft, die viele sehr schlecht vertragen. Besonders im Sommer sollte man sich mit Freunden treffen können, aus dem Haus gehen ohne Maske und sich am Leben erfreuen.